Generalised Slenderness-based Resistance Method

Im Metallbau werden zunehmend besonders dünnwandige Querschnitte aus höher- und hochfesten Werkstoffen eingesetzt. Durch eine gezielte, dem konkreten Beanspruchungszustand entsprechende Formgebung kann ein optimaler, wirtschaftlicher und ressourcenschonender Materialeinsatz erreicht werden. Aktuelle Bemessungsregeln erlauben es allerdings nicht, diese Vorteile in ausreichendem Masse zu nutzen, da für den bestimmenden Versagenszustand der Querschnitts- bzw. Bauteilinstabilität nicht für allgemeinere Fälle ausreichend genaue Regelungen gibt.

Am Lehrstuhl für Stahlbau und Verbundbau wird daher an alternativen Bemessungsmethoden geforscht, welche die Vorteile der numerischen Zustandberechnung mit Finiten Elementen mit den Anforderungen an einer zuverlässigen und sicheren Bemessung kombinieren: der Generalised Slenderness-based Resistance Method (GSRM).

Bei diesem innovativen Bemessungsverfahren werden traditionelle Verfahren der Querschnitts- und Bauteilklassifizierung und -bemessung durch einen gesamtheitlichen Ansatz ersetzt, welcher den Querschnitt bzw. das Bauteil und den zugrundelegenden Beanspruchungszustand als Ganzes betrachtet. Es wird eine "Generalised Slenderness" (generalisierte Schlankheit) mit Hilfe von FEM-Tools berechnet und in Abhängigkeit dieser Schlankheit ein globaler Traglastwert bestimmt. Letzterer beruht dabei auf extensive experimentelle und numerische Forschungsarbeiten.

GSRM für lokales Beulen von RHS-Profilen

Nachdem die GSRM-Methodik in einem vom EU - Research Fund for Coal and Steel (RFCS) finanzierten Projekt für geschlossene Profile erprobt und validiert wurde, werden am Lehrstuhl äquivalente Ansätze für allgemeinere Querschnittsformen entwickelt. Ziel ist ein breiter Ansatz der Methodik im Stahlhoch- und -brückenbau.

Kontaktperson

Prof. Dr. Andreas Taras

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